Bündnis 90/ die Grünen

Ortsverband Germering

Radschnellwege zu den Nachbarkommunen

Antrag auf Kontaktaufnahmen der Verwaltung zu den benachbarten Kommunen bis Ende 2021, um gemeinsame Planungen zu Radschnellwegen aufzunehmen​

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,

die Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN stellt den Antrag, die Verwaltung zu beauftragen, mit den betroffenen Nachbarkommunen und Nachbarlandkreisen zwecks gemeinsamer Planung zu schnellen Radwegverbindungen Kontakt aufzunehmen. Die ersten Gespräche sollen im Laufe des Jahres 2021 erfolgen und die Ergebnisse dem Stadtrat bzw. den betroffenen Ausschüssen vorgelegt werden. Basierend auf den Rückmeldungen sind bis Ende 2021 entsprechende Vorschläge für die Umsetzung vorzubereiten.

Begründung:

Der Radverkehr hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und gewinnt auch als Verkehrsmittel für den täglichen Arbeitsweg immer mehr an Bedeutung. Das zeigt sich zum Beispiel auch in den gestiegenen Radfahrerzahlen in München zu den klassischen Pendlerzeiten am Morgen und Abend.

Genauso wie Pendler im Fahrzeug befestigte Straßen und Nutzer des ÖPNV regelmäßige Takte brauchen, sind für Radpendler asphaltierte Radwege für eine schnelle überörtliche Verbindung notwendig. Dabei haben Radschnellverbindungen (RSV) als neues Planungsinstrument für den Radverkehr in den letzten Jahren eine erhebliche Dynamik entwickelt. In einer großen Zahl von Regionen und Ballungsräumen laufen entsprechende Planungen. Die Forschungsgesellschaft für Straße und Verkehrswesen (FGSV) plant für 2021 eine Aktualisierung ihres Hinweispapiers aus 2014.

Von Germering aus betrachtet bestehen diese bereits Richtung Geisenbrunn und Gilching. Für den Anschluss an andere Kommunen und Landkreise ist dies aber noch nicht der Fall. Aus Sicht von regelmäßigen Radpendlern sind folgende überörtliche Verbindungen notwendig:

– Schaffung einer durchgehend asphaltierten Radverkehrsverbindung im Standard eines Radschnellwegs zwischen Germering und Gräfelfing
– Schaffung einer durchgehend asphaltierten Radverkehrsverbindung im Standard eines Radschnellwegs zwischen Germering und Krailling
– Schaffung einer durchgehend asphaltierten Radverkehrsverbindung im Standard eines Radschnellwegs zwischen Germering und Stockdorf
– Schaffung einer durchgehend asphaltierten Radverkehrsverbindung im Standard eines Radschnellwegs zwischen Germering und Gauting
– Schaffung einer durchgehend asphaltierten Radverkehrsverbindung im Standard eines Radschnellwegs zwischen Germering und Puchheim-Bahnhof / Gröbenzell


Die vorgenannten Verbindungen lassen sich überwiegend durch den Ausbau bestehender Wald- und Feldwege schaffen. Da jedoch die meisten Flächen außerhalb des Gemeindegebietes von Germering liegen, ist eine Zusammenarbeit und gemeinsame Planung mit den Nachbarkommunen zwingend notwendig.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gerhard Blahusch

 

Martina Neubauer als Direktkandidatin für die Bundestagswahl gewählt

Martina Neubauer als Direktkandidatin für die Bundestagswahl gewählt

 

Die GRÜNEN haben am 8. April 2021 in einer gut besuchten digitalen Versammlung ihre Direktkandidatin für den Wahlkreis 224, der die Landkreise Landsberg/Lech, Starnberg und die Stadt Germering umfasst, gewählt. „Die Teilnahme von 95 Mitgliedern zeigt,“ so Kerstin Täubner-Benicke, Kreisvorsitzende der Starnberger GRÜNEN, „dass die Entscheidung, keine Präsenzveranstaltung durchzuführen und damit gar nicht erst das Risiko einer Gefährdung durch das Corona-Virus einzugehen, richtig war.“ Auch wenn die Probeabstimmungen anfangs noch zäh verliefen und einige zunächst mit den verschiedenen Tools Schwierigkeiten hatten, erfolgte die Abstimmung über die Kandidierenden dann reibungslos. Mit Martina Neubauer aus Starnberg und Ingo Werner aus Landsberg hatten die anwesenden Mitglieder dann auch die Wahl. Nach der Vorstellungs- und Fragerunde fiel die Wahl eindeutig aus. Neubauer erhielt mit 74 von 82 abgegebenen Stimmen und in der anschließenden Urnenwahl mit 94 von 97 abgegebenen Stimmen ein starkes Votum und wird nun ins Rennen um das Direktmandat geschickt.

 

Weitere Infos zu Veranstaltungen im Wahlkreis und zu Martina Neubauer gibt es unter martina-neubauer.de und gruene-starnberg.de/bundestagswahl-2021.

 

Stellungnahme zum Bürgerbegehren Kreuzlinger Feld

Bürgerbegehren Kreuzlinger Feld

Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Germering“ hat ein Bürgerbegehren zur Neuplanung des Areals „Kreuzlinger Feld“ gestartet. Die darin vorgebrachten Kritikpunkte decken sich zu großen Teilen mit denen in unserem Positionspapier, das wir im Februar dem aktuellen Stand angepasst haben. Auch wenn wir in einigen Punkten die Argumentation der BI nicht teilen, tendieren wir letztendlich doch eher dazu, das Bürgerbegehren zu unterschreiben als abzulehnen, denn nur auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die von uns geforderten Verbesserungen der Planung durchzusetzen. Wir empfehlen aber, sich zu dem durchaus komplexen Thema zu informieren, z. B. direkt im Bürgerinfoportal der Stadt Germering, wo der aktuelle Bebauungsplanentwurf sowie die weiteren Sitzungsunterlagen einsehbar sind. Bei Fragen stehen auch wir gerne zur Verfügung.

 

Pop-up-Radwege und Pop-up-Radständer

Antrag auf Erstellung und Umsetzung eines Konzepts für Pop-up-Radwege und Pop-up-Radständer bis zum Sommer 2021

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,

die Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN stellt den Antrag, die Verwaltung zu beauftragen kurzfristig ein Konzept für temporäre Pop-up-Radwege und Pop-up-Radständer zu entwickeln. Die Umsetzung des Konzepts soll für den Sommer 2021 erfolgen. Ende des Jahres soll eine Bewertung der durchgeführten Maßnahmen erfolgen und dem Stadtrat zur Kenntnis vorgelegt werden.

Begründung:
Nach einem Jahr der Corona-Pandemie ist bereits jetzt erkennbar, dass auch in diesem Sommer der Radverkehr weiter zunehmen und im Sommer eine wichtige Rolle für die lokale Mobilität spielen wird. Bereits 2020 wurden in vielen Städten und Gemeinden erfolgreich temporäre Radwege eingerichtet, die eine sichere Infrastruktur für Radfahrer bereitstellten.

Gleichzeitig weisen Verbände wie ADFC und VcD in Germering dringend darauf hin, mehr für die Sicherheit der Fahrradfahrer zu unternehmen. Viele Germeringer fühlen sich unsicher auf den Straßen in der Stadt.

Mit der Einrichtung von temporären Pop-up-Radwegen können einfach und unkompliziert neue Radrouten getestet werden und gleichzeitig die Sicherheit für RadfahrerInnen verbessert werden.

Parallel dazu kann das Konzept auch auf Pop-up-Radlständer (Radlständer und auch Platz für Lastenräder anstelle von KFZ-Parkplätzen), z.b. in der Otto-Wagner-Straße oder Unteren Bahnhofstraße, erweitert werden. Kostensparend könnten dazu aktuell nicht benötigte Radlständer verwendet werden.

Für die Erarbeitung würden wir die Bearbeitung durch das Sachgebiet Umweltangelegenheiten zusammen mit dem Institut für innovative Städte vorschlagen. Beiden Stellen haben sich bereits intensiv mit dem Fahrradverkehr in Germering beschäftigt und sollten die geeigneten Stellen schnell identifizieren können. Damit kann eine zügige Umsetzung erreicht werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gerhard Blahusch

 

Haushaltsrede 2021 von Agnes Dürr

Haushaltsrede 2021 von Agnes Dürr, Fraktionsvorsitzende

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen des Stadtrats,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben ein besonderes, und ein besonders schwieriges Jahr hinter uns.
Begonnen hat es mit den Kommunalwahlen, die auch in „normalen Zeiten“ eine große Herausforderung für die Verwaltung darstellen. Auch die mussten schon unter Pandemiebedingungen abgehalten werden. Dann mussten die letzten Aufgaben des „alten“ Stadtrats, wie z.B. der Abschluss des städtebaulichen Wettbewerbs zur Kaserne, erledigt werden. Gleichzeitig musste die Konstituierung des neuen Stadtrats und seiner Gremien vorbereitet werden. Und so ganz nebenbei standen die alltäglichen Aufgaben der Stadtverwaltung und die Umsetzung, der sich ständig wandelnden Vorschriften und Regelungen, die sich aus dem „Corona-Pandemiegeschehen“ ergeben haben, an. Für diese großartige Leistung möchte ich allen Mitarbeiter*innen der Verwaltung, der städtischen Einrichtungen und der städtischen Eigenbetriebe und ausdrücklich auch Ihnen, Herr Oberbürgermeister, ganz herzlich danken.

Das Haushaltsjahr 2020 haben wir noch gut überstanden. Das liegt nicht nur daran, dass der Haushalt aufgrund verschiedener Faktoren sogar noch mit einem Plus abschließt, sondern es liegt auch daran, dass wir immer gut gewirtschaftet haben. Hier möchte ich unseren Kämmerern, Herrn Mroncz und Herrn Sperber, für ihr besonnenes und vorausschauendes Handeln, und die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, danken.

Wir müssen davon ausgehen, dass wir mit den Auswirkungen der Pandemie noch lange zu kämpfen haben. Es wird Umstrukturierungen und Pleiten geben und die Arbeitslosigkeit wird weiter steigen. Selbst bei einer überraschend positiven Entwicklung in der nächsten Zeit wird es mindestens 4-5 Jahre dauern bis sich „die Wirtschaft“ wieder einigermaßen erholt hat. Das bedeutet, dass während des gesamten Zeitraums des Haushaltsplans, die Bedingungen schwierig bleiben. Keinesfalls soll es zu Einschränkungen im sozialen Bereich, oder bei der Unterstützung der kulturellen Einrichtungen kommen.

In der AG Haushaltskonsolidierung wurden von der Verwaltung viele, auch schmerzliche Maßnahmen vorgeschlagen. Sie wurden eingehend geprüft. Es ging darum die Lasten, die auf alle unverschuldet hereinbrechen, gemeinsam zu tragen. Wir haben geeignete Maßnahmen erarbeitet um für diese Zeit gewappnet zu sein. Im Grunde gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Einnahmen erhöhen und Ausgaben senken.

Mehr Einnahmen zu generieren bedeutet immer, dass Steuern und Gebühren erhöht werden müssen. Auch hier gilt der Grundsatz der Solidarität. Im Haushaltsplan ist eine Erhöhung von durchschnittlich etwa 10 – 15 % in allen (!) Bereichen angesetzt. Hier möchte ich nur zwei wichtige Beispiele herausgreifen: die Grundsteuer und die Gewerbesteuer. Grundsteuer A bleibt unverändert und die Grundsteuer B liegt dann bei einem Hebesatz von 385 v.H. nur etwas über dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen. Die Erhöhung des Hebesatzes der Gewerbesteuer von 330 auf 380 v.H. ist aus unserer Sicht aus folgenden Gründen durchaus vertretbar: der Hebesatz war seit 1993 unverändert und liegt auch nach der Anhebung nur wenig über dem Durchschnitt vergleichbarer Kommunen. Zudem werden hier nur die herangezogen, die ein positives Betriebsergebnis haben, auch leistungsfähige können einen solidarischen Beitrag erbringen.

Ausgaben verringern kann man in zwei Bereichen: im laufenden Betrieb und bei den Investitionen.

Für Einsparungen im laufenden Betrieb wurden schon in den letzten Krisen diverse Maßnahmen eingeführt und konsequent weiterverfolgt. Trotzdem wurden auch diesmal alle Bereiche überprüft und Ansätze bis zu 20% gekürzt.

Bleiben noch die Investitionen. Hier fallen für Bauprojekte sei es für Sanierung oder Neubau immer gleich Millionenbeträge an. Also sind Einsparungen, Umplanungen oder Verschiebungen hier am effektivsten. Bei der Erstellung des Finanzplans aus Investitionstätigkeit muss immer wieder das Kunststück gelingen, die Pflichtaufgaben zu erfüllen, die bestehenden freiwilligen Leistungen zu sichern und wenn möglich noch besondere Schwerpunkte zu setzen. Was es dieses Jahr besonders schwer macht, ist die Tatsache, dass wichtige Entscheidungen für den Schulentwicklungsplan getroffen werden müssen. Die Kirchenschule muss dringendst saniert werden. Gleichzeitig ist aufgrund der demographischen Entwicklung, mit und ohne die Realisierung des „Kreuzlinger Felds“, mit einem wesentlichen Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen. Dies bedingt einen dringenden Ausbau der Kapazitäten der Grund- und Mittelschulen. Es gibt verschiedene Szenarien wie und wann die einzelnen Baumaßnahmen realisiert werden könnten. Hierzu ist, bzw. konnte, bisher keine Entscheidung gefällt werden. Im vorliegenden Finanzplan sind alle Varianten dargestellt. Dies halten wir GRÜNE für einen Fehler. Wir gehen damit ein viel zu großes Risiko ein.

Wir GRÜNE plädieren deshalb – also aus finanziellen Gründen und unabhängig von unserer Einstellung zum Projekt „Kreuzlinger Feld“- dafür die Maßnahmen, die den Schulstandort „Kreuzlinger Feld“ betreffen, ein bis zwei Jahre zu verschieben und das Bebauungsplanverfahren auszusetzten.Dann lässt sich die längerfristige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage und somit die, der zu erwartenden Steuerkraft, eher abschätzen.

Ja, der Haushaltsentwurf ist schlüssig und solide, aber ist auch extrem auf Kante genäht. Es bleibt kein Spielraum mehr, um auf unvorhergesehenes reagieren zu können. Da darf nichts mehr schiefgehen. Die Verwaltung hat so gut wie möglich geplant, aber die Gefahren kommen von außen. Im Moment kann man weder abschätzen wann die Pandemie endlich eingedämmt sein wird, noch wie sich Wirtschaft, Finanzmarkt und Immobilienmarkt entwickeln werden. Ganz zu schweigen von der Klimakrise.

Der Haushalt 2021 ist solide geplant. Die Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN stimmt dem Haushalt 2021 zu.

Alle in der Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN haben erhebliche Bedenken wegen der großen Risiken, die der Finanzplan in der vorliegenden Fassung birgt, egal, ob wir zustimmen oder den Finanzplan ablehnen. Ich persönlich stimme dagegen.

 

Positionspapier: Bebauung des Kreuzlinger Feldes

Positionspapier: Bebauung des Kreuzlinger Feldes

Seit unserem ersten Positionspapier im Oktober 2018 wurde die geplante Bebauung des Kreuzlinger Feldes nicht spürbar verbessert. Das Projekt wurde in zwei Bauabschnitte geteilt, wodurch mehr Unsicherheiten für das Gesamtareal entstanden sind. Der bereits damals bestehende Unmut und der Widerstand in der Bevölkerung sind weiter angewachsen. Die vorgebrachten Bedenken sind zwingend ernst zu nehmen und zu prüfen – auf keinen Fall darf eine solche Entscheidung über die Köpfe der Bürger*innen hinweg getroffen werden. Der Germeringer Ortsverband von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN steht folgendermaßen zu diesem Projekt:

Wir sind für eine Bebauung des Kreuzlinger Feldes, aber gegen die aktuellen Planungen. Eine Bebauung ist im Flächennutzungsplan seit langem vorgesehen. Allerdings wird nur ein ökologisch und sozial durchdachtes und nachhaltiges Konzept unsere Zustimmung finden, weshalb der aktuell vorgeschlagene Bebauungsplan[1] (Stand: 15.09.2020, Planungs- und Bauausschuss) unbedingt überarbeitet werden muss.

Sozialgerechte Bodennutzung

Den Siedlungsdruck im Münchner Umland kann man nicht leugnen. Die steigenden Mieten machen es auch in Germering für viele Menschen inzwischen fast unmöglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Besonders betroffen sind Rentner*innen, Studierende, junge Familien, Alleinerziehende, Geringverdienende und Menschen mit Behinderung. Wir möchten ein Germering für alle, nicht nur für diejenigen, die sich die hohen Mieten und Grundstückspreise leisten können.

Eine Methode, für günstigeren Wohnraum als marktüblich zu sorgen, besteht in dem Konzept der sozialgerechten Bodennutzung wie es beispielsweise bereits bei ConceptBau in Harthaus umgesetzt wurde. Dabei sind dreißig Prozent des neu geschaffenen Baurechts in Form von Wohnraum für Personen und Familien mit geringerem Einkommen vorgesehen. Aber auch  Alternativen wie zum Beispiel die Bebauung durch eine Wohnungsbaugenossenschaft sollte in Betracht gezogen werden.

Es ist darauf zu achten, dass der Wohnraum langfristig für Germeringer günstig zur Verfügung steht.

Soziale Infrastruktur

Wohnraum ohne die entsprechende soziale Infrastruktur zu errichten, ist verantwortungslos. Eine so große Bebauung muss parallel zu den Wohnungen auch den Aus- und Neubau ausreichend vieler Krippen- und KiTa-Plätze sowie die nötigen Kapazitäten an Grund- und Mittelschulen planen und zeitgleich zum Bezug bereitstellen. Obgleich die Investitionskosten teilweise durch den Investor getragen werden, ist derzeit unbekannt, wie Infrastrukturfolgekosten mittelfristig durch die Stadt finanziert werden sollen. Daneben ist zu hinterfragen, ob Infrastruktur nicht besser zentral als am westlichen Rand des Kreuzlinger Feldes platziert werden sollte.

In der aktuellen Planung wird nicht sichtbar, wo Freiflächen und öffentlicher Raum entstehen sollen, die von Jugendlichen wie Erwachsenen genutzt werden können.

Ökologisches Energiekonzept

Für die Energieversorgung ist neben Strom- und Wärmeversorgung durch ein Blockheizkraftwerk auch Photovoltaik auf den Dachflächen vorzusehen. Sowohl die Ausführung der Baukörper durch nachwachsende Rohstoffe als auch die Energieversorgung sollten möglichst CO2-neutral sein oder zumindest recyclingfähige Baumaterialien verwendet werden.

Verkehrsbelastung

Ein sehr greifbares Problem ist die Verkehrsbelastung. Die geplante Bebauung wird die Verkehrsbelastung gerade in der Kreuzlinger-, Kerschensteiner-, Salz- und Kleinfeldstraße signifikant erhöhen und zu Ausweichverkehr führen. In keinem Verkehrsgutachten werden die summierten Auswirkungen aller geplanten Bebauungen in Germering betrachtet. Hier fehlt ein übergreifendes Konzept dazu, wie in Germering der weiter steigende Verkehr bewältigt werden soll.

Daher muss jetzt am Kreuzlinger Feld ein Mobilitätskonzept erstellt werden. Es bedarf sowohl einer planvollen und deutlichen Förderung des ÖPNVs als auch Anreizen, auf den motorisierten Individualverkehr zu verzichten, also Fahrrad zu fahren oder zu Fuß zu gehen, z. B. durch ebenerdige Gästeplätze für Fahrräder. Ebenso sind e-Mobilitätskonzepte (Stichwort Ladestationen) und passende Infrastruktur notwendig. Gleichzeitig soll die Flächenversiegelung durch unterirdische Tiefgaragen samt Zufahrten minimiert werden. Dies könnte z.B. durch eine zentrale Quartiersgarage entlang der S-Bahn mit gleichzeitigem Lärmschutz erreicht werden.

Durch den geplanten Nahversorger am Starnberger Weg wird die Verkehrsproblematik nochmals verstärkt. Wegen seiner Größe und Lage ist davon auszugehen, dass die Mehrheit überwiegend mit dem Auto zum Einkaufen fahren wird.  Dass die Unterführung der Kreuzlinger Straße nach Angaben der Stadtverwaltung zu schmal ist, um einen Radweg zu errichten, ist ein weiterer Kritikpunkt.

Beeinträchtigung der Durchlüftung der Stadt

In Zeiten des schnellen Klimawandels und der steigenden Temperaturen muss auf eine Durchlüftung der Stadt geachtet werden. Das Kreuzlinger Feld liegt im Westen Germerings und bildet den Beginn der „Frischluftschneise“, die entlang der Kleinfeldstraße den Durchzug kühler Luft ins Stadtzentrum ermöglicht. Damit kommt diesem Aspekt eine große Bedeutung zu. Die Wohnblöcke müssen parallel zu dieser Ostwestachse und in ausreichendem Abstand stehen, damit die Kaltluft ungehindert in unsere Stadt strömen kann. In der vorgestellten Planung ist dies nur für die zentrale Achse der Fall. Die großen Wohnblöcke sind jedoch senkrecht zur Hauptwindrichtung ausgerichtet und wirken damit wie ein Riegelverschluss. Das ist eine Planung, die so nicht umgesetzt werden darf. In diesem Zusammenhang ist noch darauf hinzuweisen, dass bis dato die Bebauung westlich und östlich des geplanten Bauabschnittes rechtlich unsicher ist.

Auf der anderen Seite wird die aktuelle Planung der „Promenade“ zu einem sehr zugigen Platz werden. Durch die Anordnung der Baukörper entlang der „Promenade“ ist ein entsprechender Düseneffekt zu erwarten.

Bebauung

Aus ökologischer Perspektive ist uns eine Minimierung der Flächenversiegelung sehr wichtig. Aus diesem Grund ist eine höhere Bebauung (teilweise bis zu sechs Geschosse) und eine Reduzierung der Geschossflächenzahl vorzusehen. Die Relation zu den umliegenden Gebäuden muss hierbei gewahrt und auf potenzielle Verschattung geachtet werden. Damit stehen mehr unversiegelte Flächen für eine naturnahe Bepflanzung, auch mit größeren Bäumen, zur Verfügung. Dies ist ein eklatanter Mangel in der aktuellen Planung.

Fazit

Aus unserer Sicht darf eine Bebauung nach der aktuellen Planung nicht umgesetzt werden, da ökologische Aspekte wie Durchlüftung und Versiegelung zu wenig Beachtung finden, die Folgelasten für die soziale Infrastruktur Germerings ungenügend berücksichtigt sind und für die zusätzliche Verkehrsbelastung kein Konzept vorhanden ist. Daher wäre jetzt ein guter Zeitpunkt für eine Zäsur, um basierend auf den ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen in eine zukunftsträchtige Planung und Entwicklung des Kreuzlinger Feldes einzusteigen. In diesem Sinne sollte die Stadt Germering eine neue Planung vorantreiben und von der Verwalterin zur Gestalterin eines zukunftsfähigen Lebens am Kreuzlinger Feld werden.

 

1 Planungs- und Bauausschuss vom 15.09.2020 im Bürgerinfoportal des Sitzungskalender:
https://buergerinfo-germering.livingdata.de/to0040.asp?__ksinr=1761

 

Antrag zum innerstädtischen Klima

Antrag auf Bericht zum Status der innerstädtischen Klimaentwicklung in Germering und Arbeitsauftrag für die Verwaltung zum Entwickeln eines Vorschlags, welche Maßnahmen durch die Stadt umgesetzt werden müssen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,

die Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN stellt den Antrag, den Stand der lokalen Klimaentwicklung in der großen Kreisstadt Germering aufzuzeigen. Daraus abgeleitet soll die Verwaltung einen Vorschlag erarbeiten, welche Maßnahmen bereits jetzt durch die Stadt umgesetzt werden müssen, um auch für die Zukunft ein gesundes Stadtklima sicherstellen zu können.


Begründung:

Die globalen Klimaveränderungen machen auch vor Germering nicht halt. Die Leitlinien zum kommunalen Klimaschutz sind auf CO2-Vermeidung fokussiert, was auch gut und richtig ist. Auch der Ausbau lokaler, regenerativer Energieerzeugung ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der Energiewende.

Auch wenn die globale Erwärmung bei 2 Grad gestoppt werden kann, kann es in bebauten Arealen mit 5 Grad deutlich wärmer werden. Dies wird unweigerlich auch in Germering zu einer Veränderung des innerstädtischen Klimas führen. Dazu kommen Nachverdichtung und immer weniger innerstädtisches Grün. Das Kleinklima wird sich verändern und quartiersbezogene Klimaentwicklungen müssen betrachtet werden.

Die Bundesärztekammer hat in der Vergangenheit bereits mehrmals auf die gesundheitlichen Auswirkungen durch Hitzestress und zusätzlichen Hitzewellen hingewiesen. Wenn vor allem in dicht bebauten Bereichen in den Sommermonaten die Nachttemperaturen über mehrere Tage nicht unter 20° sinken, gehen damit schwerwiegende Folgen für die Gesundheit einher.

Wenn hier bereits die Auswirkungen der Klimaveränderungen sichtbar werden, dann muss das als Grundlage dafür dienen, einen entsprechenden Maßnahmenkatalog zu entwickeln. Das Management der noch vorhandenen unversiegelten Flächen sowie der Bäume und Gehölze sollte daran ausgerichtet sein. Ziel ist es, auch in der Zukunft eine ausreichende Klimatisierung und Abkühlung in den Sommermonaten sicherzustellen.

In dem Zusammenhang ist es begrüßenswert, dass uns in Germering ein Klimaschutzbeauftragter mit seiner Fachexpertise zur Verfügung steht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gerhard Blahusch

 

Grabsteine ohne ausbeuterische Kinderarbeit

Antrag auf Erweiterung der Friedhofs- und Bestattungssatzung zur Beschränkung auf Grabsteine ohne ausbeuterische Kinderarbeit

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,

die Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN stellt den Antrag, in der Friedhofs- und Bestattungssatzung nur noch Grabsteine und Grabeinfassungen zuzulassen, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit entstanden sind.

Begründung:

Mit Beschluss vom 20.07.2016 hat der Bayrische Landtag die Rechtsgrundlage für den Erlass kommunaler Satzungsregelung geschaffen, die Verwendung von Grabmalen aus ausbeuterischer Kinderarbeit ausschließen.

Dafür wurde das Bestattungsgesetz um eine spezielle Satzungsermächtigung ergänzt. Darin wird nicht nur die Möglichkeit für die Friedhofsträger begründet, ein Verwendungsverbot für Grabsteine zu erlassen, die nicht nachweislich ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt worden sind, sondern auch die grundlegenden Anforderungen an die Nachweispflicht regelt.

Germering kann von der Satzungsermächtigung gemäß Art. 9a Abs.1 im Bayerischen Bestattungsgesetz (BestG) Gebrauch machen. Damit kann festgelegt werden, dass Grabsteine und Grabeinfassungen aus Naturstein nur aufgestellt werden dürfen, wenn sie nachweislich ohne schlimmste Formen von Kinderarbeit, im Sinne von Art. 3 des Übereinkommens Nr. 182 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 17. Juni 1999 über das Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit (BGBI. 2001 II S. 1290, 1291) hergestellt worden sind. Die Herstellung im Sinne dieser Vorschrift umfasst sämtliche Bearbeitungsschritte von der Gewinnung des Natursteins bis zum Endprodukt.

Mit herzlichem Dank im Voraus und freundlichen Grüßen

Filiz Gropper-Schäftner

Germering wird „Sicherer Hafen“

Germering wird „Sicherer Hafen“

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Haas,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,

hiermit beantrage ich, dass sich die Stadt Germering zum „Sicheren Hafen“ erklärt und aus Seenot gerettete Geflüchtete im Rahmen ihrer Möglichkeit aufnimmt.

Begründung:

Mir ist bewusst, dass dabei der Verantwortungsbereich der Bundesregierung angesprochen wird. Es geht mir vielmehr um die Bekundung einer Haltung, ein Zeichen nach innen und außen und um das Anstoßen eines Prozesses.

Unsere Stadt Germering hat immer wieder bewiesen, dass sie offen ist für Menschen, die Hilfe brauchen. Besonders während und nach dem Jahr 2015 wurde unter großer Anstrengung, auch durch viele Ehrenamtliche, vieles ermöglicht und organisiert, ja sogar eigens eine Stelle für die Asylkoordination in der Verwaltung geschaffen. Dies ist im Landkreis Fürstenfeldbruck und auch darüber hinaus alles andere als die Regel. Darauf sollten wir alle stolz sein!

Aus einem zutiefst demokratischen Prozess hat sich vor rund zwei Jahren das „Bündnis Seebrücke“ gegründet, seitdem haben sich zahlreiche Kommunen angeschlossen und sich zum „Sicheren Hafen“ erklärt. Darunter auch 16 bayrische Kommunen, wie etwa Regensburg, Passau und München, jedoch auch kleinere Städte wie zum Beispiel Grafing. Auch im Landkreis Starnberg wurde ein derartiger Antrag gestellt, im Kreis Freising bereits beschlossen.

Wie bereits erwähnt geht es zunächst um die Bekundung einer Haltung, um den Einsatz für mehr Mitbestimmung der Kommunen bezüglich Verteilung und Unterbringung von Geflüchteten, schließlich sind es die Kommunen, die diese Arbeit vor Ort stemmen. Es geht nicht darum, irgendwelche Versprechen zu machen, beispielsweise im Hinblick auf das Tragen von Kosten bei der Unterbringung und ähnlichem. Dies wäre, selbst wenn gewollt, nicht möglich und bleibt – wie gehabt – beim Bund.

Germering ist bunt und soll auch bunt bleiben. Germering ist offen dafür, Visionen zu entwickeln und Menschen die Hand zu reichen.

Ich bitte daher um Zustimmung zu diesem Antrag.

Christian Huber

 

Kein Aufschub für eine erneute Unterschriftensammlung!

Kein Aufschub für eine erneute Unterschriftensammlung!

Mit 23 zu 17 Stimmen wurde der Antrag der GRÜNEN, den Beschluss über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Germeringer Norden“ zu verschieben, abgelehnt.

Dabei geht es NICHT darum, innerhalb des Stadtrates über das Für und Wider des Briefverteilzentrums erneut zu diskutieren, sondern ALLEIN darum, ob die Germeringer Bürgerinnen und Bürger doch noch eine Möglichkeit erhalten sollen, selbst in einem Bürgerentscheid darüber abzustimmen.

2008 (Hotelturm und „Einkaufsmagnet“ vor der Stadthalle) sollte sich wohl NICHT wiederholen dürfen.

Wolfgang Trinkwitz

 

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